Das Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs (bzb) hat die Eltern aller 1.-Lehrjahr-Lernenden am Montag, Dienstag und Mittwoch zum Elternabend eingeladen. Informationsaustausch und gegenseitiges Kennenlernen stand im Zentrum.
Der Lichthof ist gut gefüllt, erwartungsvoll sitzen die Eltern vor der grossen Leinwand, als sie Peter Keller-Giger, Prorektor und Leiter Grundbildung, begrüsst. Er stellt das bzb und seine Standorte vor und sagt: «Ab nächstem Sommer gehört auch das BZSL in Sargans dazu und wir heissen dann bzbs». Jeden Tag gehen in Buchs 600 bis 700 Jugendliche ein und aus. 20 Berufe können erlernt werden, 180 Lehrpersonen, die grösstenteils hauptamtlich tätig sind, unterrichten. «Pro Jahr werden 90000 Lektionen verplant», erzählt er weiter.
Bildungssystem in der Schweiz
«Wichtigste Bezugsperson für die Lernenden sind die Klassen-Lehrpersonen», betonte Keller-Giger. Dies ganz nach dem bzb-Leitbild: führend, innovativ, kompetent , menschlich und gemeinschaftlich. «Denn, obwohl wir so eine grosse Schule sind, versuchen wir, Familiarität reinzubringen.» Keller ergänzte, dass die jungen Lernenden «bei uns im Fokus stehen, wir kennen und wir mögen sie, wir fördern und wir fordern sie».
Keller erklärte auch, dass das Bildungssystem in der Schweiz funktioniere wie das ÖV-System der Schweiz– «es gibt immer einen Anschluss» – und verschiedene Wege führen zum gleichen Ziel. Nach einer Berufslehre EFZ kann beispielsweise die Berufsmaturität erlangt werden und via eine Passerelle das Studium an einer Hochschule wie der ETH in Angriff genommen werden.
Breites Angebot
Keller zählte auf, was den jungen Lernenden neben der Schule am bzb auch noch geboten wird. Freikurse können als Ergänzung zum obligatorischen Unterricht besucht werden oder Sprachkurse zu einem ermässigten Tarif. Wer sich für Instrumentalunterricht interessiert, kann sich an der Kanti Sargans oder Heerbrugg melden. Eine Bibliothek sowie eine herausragende Mensa runden das Angebot ab.
«Falls es mal nicht so rund laufen sollte, haben wir Angebote und Hilfestellungen bereit», so der Leiter der Grundbildung weiter. Jeden Abend von Montag bis Donnerstag könnten die Lernenden im Lernatelier Aufgaben machen, wo eine Lehrperson Unterstützung bietet. Es gebe Angebote, um mit Prüfungsangst umgehen zu lernen oder es werden Stützkurse angeboten, wenn ein Lernrückstand aufgeholt werden muss. Ein Sozialdienst im bzb unterstützt – wenn nötig – Lernende, Eltern, Berufsbildner und auch Lehrpersonen.
Fragen stellen und sich kennenlernen
«Bring your own device» – seit diesem Schuljahr bringt jeder Lernende sein eigenes Notebook mit. Ziel sei, dass das Gerät so rasch als möglich beherrscht werde, so Keller weiter. Er erwähnte auch das zweisprachige KV (Englisch/Deutsch), die Berufsmatura, die Unterricht am bzb und zu Hause kombiniert sowie das KV plus und das KV 4.0, wo die Jugendlichen ergänzend zur Ausbildung Praktikas und Sprachaufenthalte machen können. «Wir bieten das alles an, aber nutzen müssen es die Jugendlichen selber», erklärte Peter Keller.
Die Eltern teilten sich in einem zweiten Teil des Abends auf und setzten sich zu den Klassenlehrpersonen ihrer Töchter und Söhne ins Schulzimmer. Diese stellten sich selber, die Fächer sowie die Arbeitsweise im Unterricht vor. Sie gaben Informationen zu Hausaufgaben und zeigten Arbeiten von Lernenden. Beim gemeinsamen Apéro im Forum des bzb durften in ungezwungenem Rahmen nochmals Fragen gestellt und Gespräche zwischen Eltern und Lehrpersonen geführt werden. «Ein schöner Rahmen, um sich gegenseitig kennenzulernen – nachher sehen wir uns, wenn alles gut geht, erst an der Diplomfeier wieder», so Peter Keller abschliessend mit einem Schmunzeln.