Bei den Sozialen Diensten Werdenberg (SDW) hat die Umsetzung der Empfehlungen aus dem externen Bericht begonnen. Bis die Führungs- und Strukturanpassungen abgeschlossen sind, bleibt Adrian Osterwalder Geschäftsleiter der SDW.
Die Vitalba Unternehmen und Academia GmbH aus Lenzburg hat die Strukturen, Abläufe und Vorkommnisse der letzten drei Jahre bei den Sozialen Diensten Werdenberg durchleuchtet. Im Abschlussbericht empfiehlt das Unternehmen dem Vorstand elf konkrete Massnahmen zur Umsetzung. Der Vorstand hat sich an seinen letzten Sitzungen intensiv mit dem externen Bericht befasst. Er hat sich entschieden, dass alle Empfehlungen angegangen werden sollen. Inzwischen wurden diese in die drei Kategorien «sofort», «innert sechs Monaten» und «innert einem Jahr» priorisiert. Da die Umsetzung aller Empfehlungen entsprechend etwa in einem Jahr abgeschlossen sein wird, hat sich der SDW-Vorstand für eine Verlängerung der Zusammenarbeit mit dem bisherigen Interims-Geschäftsführer Adrian Osterwalder ausgesprochen. Seine Aufgabe war es in den letzten Monaten die Sozialen Dienste zu stabilisieren und wieder Ruhe in die verschiedenen Abteilungen, Abläufe und Prozesse zu bringen. Nun wird Adrian Osterwalder den Veränderungsprozess der Sozialen Dienste Werdenberg als Geschäftsführer mit einem Pensum zwischen 60 bis 80 Prozent weiterhin begleiten. Die Zusammenarbeit ist bis zum Abschluss der Strukturanpassungen befristet.
Aufarbeitung ist in vollem Gange
Die Aufarbeitung der Vorkommnisse vom vergangenen Frühling ist seit März in vollem Gange. Während bis jetzt vor allem diverse Gespräche geführt und Sofortmassnahmen getroffen wurden, sollen die Sozialen Dienste nun für die Zukunft professioneller aufgestellt werden. Der externe Bericht dient diesbezüglich als Grundlage. Eine der ersten Massnahmen ist die Überarbeitung der Führungsstruktur. In dieser sollen unter anderem die Führungsrolle und die Verantwortung der Geschäftsleitung geklärt und klar definiert werden. Neu werden die Abteilungsleitenden an den Vorstandssitzungen teilnehmen. Weiter soll im Qualitätsmanagement festgehalten werden, in welcher Form Kaderpositionen besetzt werden. In diesem Zusammenhang werden die Stellenbeschreibungen und Anforderungsprofile aktualisiert. Im ganzen Prozess werden auch die Schnittstellen der verschiedenen Abteilungen sowie anderen Organisationen überprüft. Parallel dazu wird die Zweckmässigkeit der gewählten Rechtsstruktur analysiert.
Wertvolle Arbeit der Mitarbeitenden
Der Vorstand der Sozialen Dienste hat die Empfehlungen des externen Berichts sowie deren Priorisierung den Mitgliedern an einer ausserordentlichen Versammlung präsentiert. Diese haben sämtlichen Anträgen des Vorstandes einstimmig zugestimmt. Seit Vorliegen des externen Berichtes fanden zudem bereits zwei Informationsanlässe für die Mitarbeitenden statt. Abschliessend heisst es in der Mitteilung: «Der Vorstand dankt den Mitarbeitenden für den grossen Einsatz in der jüngsten Vergangenheit. Auch in dieser schwierigen Zeit wurde bei den Sozialen Diensten hervorragende Arbeit mit hoher Fachkompetenz durch die Mitarbeitenden geleistet.»
Vorstand entschuldigt sich
Der externe Bericht zeigt, dass die Kündigungen der beiden Abteilungsleitenden der Sozialen Dienste nicht nur formal fehlerhaft waren, sondern auch das Anhörungsrecht nicht gewährt wurde. Die beiden langjährigen und verdienten Mitarbeitenden hätten die Chance erhalten müssen, ihre Sichtweise einbringen zu können. Die Möglichkeit Massnahmen zur Verbesserung der Situation vorzuschlagen und gemeinsam festzulegen, wurde ihnen nicht gewährt. «Das Vorgefallene hätte nicht passieren dürfen. Für die daraus entstanden Unannehmlichkeiten und enorme Belastung entschuldigt sich der gesamte Vorstand bei Markus Büchel und bei Karin Marugg. Die Ereignisse können leider nicht rückgängig gemacht werden», heisst es in der Mitteilung der Sozialen Dienste. Inzwischen hat sich der Vorstand mehrfach persönlich bei den Betroffenen entschuldigt und mit ihnen verschiedene Gespräche zur Klärung der Situation geführt. Während Markus Büchel nach Aufhebung der Kündigung im März zu den Sozialen Diensten zurückgekehrt ist, hat Karin Marugg in der Zwischenzeit eine andere Stelle angetreten und sich entschieden auf eine Rückkehr zu den SDW zu verzichten. Mit beiden Personen konnten individuelle Lösungen gefunden werden.