Die Grabserin Vivienne Koch zeigt in einer Ausstellung einen malerischen Einblick in ihre Erfahrungen im Spitzensport. Nach 16 Jahren als Synchronschwimmerin ist sie im Juni vom Spitzensport zurückgetreten. Am Samstag durfte sie an ihrer Vernissage «Mein Tanz mit dem Leben im Wasser» zahlreiche Gäste empfangen, welche von ihren Bildern und Texte beeindruckt waren.
Rund 20 Werke stellt Vivienne Koch von Dienstag 31. August bis Samstag 4. September in der Galerie L33 in Werdenberg aus. Dies ist für sie eine Premiere in der Kunstszene, die erste Ausstellung der zurückgetretenen Sportlerin. Sie freut sich, dass ihr von der Galerie L33 diese Chance für eine Kunstausstellung geboten wird. Die musikalische Eröffnung der Vernissage durch Hermann Andereggen symbolisierte im Wechsel Klänge aus der Unterwasserwelt sowie der Welt oberhalb der Wasserfläche. Hannes Albertin hielt die Laudatio. Er lernte Vivienne Koch im Gymnasium kennen, wo sie bei ihm während des Sportgymnasium in den Unterricht ging. Er hat ihren künstlerischen Weg die letzten Jahre begleitet.

Werk von der ehemaligen Spitzensportlerin Vivienne Koch. Foto: pd.
Vivienne Koch ist durch und durch Autodidaktin
„Im Wasser leben? Wie fühlt sich das an? Wasser war für Vivienne Koch oft eine Quelle der Inspiration. Bereits mit neun Jahren hätte sie erste Tanzchoreografien entworfen. Nie zuvor, und nie danach, wäre ihr so etwas begegnet, meint ihre ehemalige Trainerin. Vivienne Koch ist durch und durch Autodidaktin, forscht mit Überzeugung, zielsicher, hartnäckig, optimistisch und mit grossem Talent“, sagt Hannes Albertin in seiner Laudatio. Davon zeugt besonders auch die Wand mit den Probestücken, meist Köpfe auf Goldgrund, die roh und geradezu naiv in Form- und Farbwiedergabe, eine kraftvolle, ausdrucksstrake Malerei zeigt. In der Laudatio wird weiters auf das Werk verwiesen «Ein Jahr alleine in einem kleinen Zimmer» Ein Dokument im Medium, das sich die Künstlerin für diesen Auftritt in der Öffentlichkeit gewählt hat. Es dokumentiert sie selbst, entspannt, scheinbar der Wahrheit nachspürend, reflektierend, als Malerei.

Die eigenen Erlebnisse aus dem Spitzensport in Bildern verarbeitet: Vivienne Koch stellt zum ersten Mal Werke aus. Foto: pd.
Vom Spitzensport inspiriert
„Ich habe mich von verschiedenen Momenten in meiner Karriere inspirieren lassen. Die Bilder sind von Fotos aus Solo- Duett- und Team-Wettkämpfen, wie die Weltmeisterschaften 2017 und 2019 inspiriert, ich hoffe sie veranschaulichen die Schönheit des Sportes und der Struktur des Wassers. Die Kunst und das Verfassen von Texten wurden auch eine Form der Verarbeitung von negativen Gefühlen für mich. Manchmal gestattet man seinen Gefühlen keinen Raum oder man versucht sich nur auf das Positive zu fokussieren. Dies reichte mir nicht immer und meine Gedanken fühlten sich nicht authentisch an. Ich nehme durch die Kunst eine aktive Stellung ein und wandle mein Leid in Inspiration um“, sagt Vivienne Koch.
Die Bildserie der nackten Frau mit den roten Haaren und die zugehörigen Texte sind ein ungefilterter Ausdruck der negativen Emotionen. Diese möchte sie nicht nur auf den Sport zurückführen, sondern auch auf das Leben, welches nicht immer einfach ist. Vivienne Koch möchte diese Emotionen in den Bildern zurücklassen und im schönsten Fall jemandem damit Empathie schenken. „Damit verabschiede ich mich vom Lebensabschnitt Spitzensport“, sagt die Grabserin.
Die Ausstellung ist noch bis zum Samstag 4. September bei Sporthaus Werdenberg Galerie-L33, Staatsstrasse 3, 9470 Werdenberg zu sehen. Öffnungszeiten: 31. August bis 3. September 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr, Samstag 4. September, 10 bis 16 Uhr.