Vor etwas mehr als einem Monat wurden in Buchs in der Nacht auf den 17. Mai die mit viel Liebe aufgehängten Regenbogenplakate anlässlich des IDAHOBIT 2021 zerstört. Es ging ein Ruck durch die LGBTIAQ+ Community noch mehr für die eigenen Rechte einzustehen, weil es Menschenrechte sind.
Der Pride Month spielt allzu oft eine falsche Realität voller Toleranz und Sichtbarkeit vor. „Leider erfährt die LGBTIAQ+ Community immer noch zu viel Diskriminierung, Ausgrenzung und Hass. Es gibt also noch viel zu tun. Somit schauen wir nun alle ganz aktuell der Abstimmung vom 26. September betreffend Ja zur Ehe für Alle entgegen“, heisst es in der Medienmitteilung.
Die ganze LGBTIAQ+ Community spannt zusammen, um für Gleichstellung und Gleichberechtigung zu kämpfen. Zeitgleich startet also am kommenden Sonntag, 27.Juni in vielen Orten der Schweiz die nationale Kampagne „Ja zur Ehe für Alle“. Auch im St. Galler Rheintal gibt es ein motiviertes Team, welches sich mit viel Sichtbarkeit und Ideenreichtum traut, eben dafür einzustehen. Frei nach dem Motto: „Diesen Sonntag wird Buchs bunt, bunter den je!“, so Björn Niggemann, Vorstand des Vereins sozialwerk.LGBT+, welcher diesen Anlass unterstützt und mit Informationsmaterial vor Ort sein wird. „Der Vorfall am 17.Mai hat die LGBTIAQ+ Community bis weit über die Grenzen der Schweiz schockiert. Wir waren alle enttäuscht, aber nicht entmutigt. Im Gegenteil die Plakate wurden kurzum wieder aufgehängt. Und die Stadt Buchs, vertreten durch Stadtpräsident Daniel Gut und Stadtschreiber Remo Märk, haben im Nachgang zum Dialog eingeladen und wollen zusammen mit unserem Verein nach möglichen Lösungen in der Region suchen“, führt Björn Niggemann weiter aus. Die begeisterten Freiwilligen werden einen Teil des Marktplatzes am Werdenbergersee in ein Meer aus bunten LGBTIAQ+ Community Flaggen tauchen. Zwischen 14 und 16 Uhr können Interessierte Ihr Wissen über die Kampagne und weitere queere Themen erweitern, oder im persönlichen Gespräch mehr über die Anliegen und Realitäten der LGBTIAQ+ Community erfahren.
Die Ehe für Alle geht uns alle an und deshalb wird auch an die Jüngsten gedacht. Während sich wissbegierige Erwachsene und Eltern rege über die Argumente der Abstimmung am 26. September unterhalten, dürfen sich die jüngsten kreativ betätigen. Ausserdem werden Persönlichkeiten aus der lokalen und nationalen Politik erwartet, um in Redebeiträgen und Diskussionen die Besuchenden für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren. Gutes Wetter ist auch bestellt – zumindest werden Regenbögen vorhanden sein. Der Verein sozialwerk.LGBT+ und das regionale Komitee von Ja zur Ehe für Alle laden zu dieser informativen, anregenden und bunten politischen Kundgebung ein. „Unterstützen Sie die LGBTIAQ+ Community für mehr Sichtbarkeit und setzten auch Sie ein Zeichen für Gleiche Rechte, für Akzeptanz, gegen Diskriminierung, gegen Ausgrenzung und gegen Hass“, so Cécile Weber vom Aktionskomitee.
Queer, LGBT, LGBTIAQ+ sind Sammelbegriffe/Abkürzungen für lesbisch, schwul (gay), bisexuell, trans* (Transgender), intergeschlechtlich, non-binär/agender, asexuell/aromantisch, pansexuell und viele andere. Kurzum als Queer werden Menschen die nicht heterosexuell und/oder cis sind bezeichnet. Cis ist das Gegenteil von Trans* (Transgender) und meint dabei Menschen, deren biologisches Geschlecht nicht mit dem Identitätsgeschlecht übereinstimmt.