Der Lockdown hat dem Werdenberger EVP-Kantonsrat Hans Oppliger neue Freiräume erschaffen. Die kostbare Zeit konnte er produktiv nutzen. Für ihn geht heute ein Jahr voller Highlights zu Ende. Eines davon war seine erneute Wahl in das Parlament, ein anderes die Eröffnung des Baumnussweges Frümsen.
Serie «Zum Jahreswechsel»
Was war Ihr persönliches Highlight 2020?
Hans Oppliger, Kantonsart EVP: Für mich war das Jahr 2020 voller Highlights! Ich habe dieses Jahr voller Intensität als eine Zeit grosser Dynamik des Unplanbaren erlebt. Es ist irgendwie nicht fair, dass wir es auf dem Land eigentlich so gut hatten und weltweit so viele Leuten eine katastrophale Zeit durchstehen mussten und noch immer müssen.
Die EVP Werdenberg konnte im März 2020 ihren Sitz im Kantonsrat zurück gewinnen und ich darf die Region Werdenberg wieder voller Freude, Motivation und Energie im St.Galler Parlament vertreten. In meiner Arbeit in der Landwirtschaftlichen Beratung durften wir als Team in diesem Jahr mit dem „Rückenwind“ des „UNO-Jahres der Pflanzengesundheit 2020“ eine neue Strategie für die zukünftige umweltschonende Produktion einheimischer Nahrungsmittel entwickeln, welche sich dann im September auch im Strategiebericht der St. Galler Regierung und des Parlamentes „Perspektiven der St. Galler Landwirtschaft“ niederschlug.
Auch die Eröffnung des Baumnussweges Frümsen am 27. Juni war für mich als Präsident des Vereins Nussdorf Frümsen ein grosser Höhepunkt langjähriger Vor- und Aufbauarbeiten, und was mich besonders dankbar macht, dass der Weg seither von so vielen Leuten begangen und gelobt wird.
Mit Corona hat sich im zu Ende gehenden Jahr einiges verändert. Welche Einschränkung/Veränderung schmerzt oder schmerzte Sie persönlich am meisten?
Das Jahr 2020 hat uns schonungslos gezeigt, dass vieles nicht in unserer, sondern in Gottes Hand steht und dass unsere Gesellschaft das Thema Tod sehr stark verdrängt. In Zukunft wird möglicherweise der Umgang und die Vorbereitung auf den Tod vermehrt ins Bewusstsein der Leute aufgenommen.
Ich selber erlebte die Zeit des Lockdowns als eine Zeit der neuen Freiräume und des Aufbruchs. Zum Beispiel viel weniger Sitzungen! Diese kostbare Zeit konnte sehr produktiv genutzt werden, um Neues aufzugleisen und uns auf die Zukunft vorzubereiten. Ich musste keine schmerzlichen Verluste erleben und habe keine Menschen in meinem Umfeld, welche gesundheitlich schlimm betroffen wurden.
Was für Erwartungen haben Sie ins Jahr 2021?
Ich habe eigentlich keine Erwartungen, ich nehme es, wie´s kommt. Ich bin aber freudig gespannt, was das Neue Jahr mir für neue Lebensaufgaben aufträgt. Schön wäre, wenn ich mir wieder, wie im vergangenen Jahr 2020, fast jeden Abend voller Dankbarkeit sagen könnte: war das ein einmaliger Tag – erfüllt mit kostbarem Leben!
Nehmen Sie sich fürs neue Jahr einen Vorsatz? Wenn ja was für einen?
Ich werde das kommende Jahr nützen, soweit es in meiner Kompetenz liegt, die Weitergabe aller Aufgaben meiner Teilzeit-Stelle als Berater des Landwirtschaftlichen Zentrums gut vorzubereiten und zu begleiten: auf Anfang 2022 darf ich wegen Pensionierung die Verantwortung für meine vielfältigen Aufgaben an den Kanton zurückgeben.
Und vielleicht ist es mir nochmals gegönnt, die Basis zu legen für ein zukünftiges Projekt im Ausland, das den Menschen dienen wird!
Welche Schlagzeile soll nächstes Jahr über Sie geschrieben werden?
Man soll nicht Schlagzeilen über mich schreiben. Sondern über die bewundernswürdigen Menschen, die den Menschen Licht ins Dunkel bringen, bei Kranken, bei Verarmten, bei Rechtlosen – in der Schweiz, aber auch unter schwierigsten Bedingungen weltweit.
Zur Serie: «Werdenberg Aktuell» hat Persönlichkeiten aus dem Werdenberg und mit engem Bezug zum Werdenberg einige persönliche Fragen geschickt, welche sie in der losen Serie beantworten. Leserinnen und Leser können wünschen, von wem die obenstehenden Fragen ebenfalls beantwortet werden sollen. Senden Sie uns Ihren Wunsch an: redaktion@werdenberg-aktuell.ch. Wir werden den entsprechenden Personen die Fragen zustellen.